SY NOW
Samstag, 19. Mai 2012
Unterbrechung der Reise
Werte Leser dieses Blogs, Ihr habt Euch bestimmt schon gefragt, wo wir grad stecken und wo die Berichte bleiben. Zu recht.
Aus gesundheitlichen Gründen müssen wir die Reise leider unterbrechen. Das ist sehr, sehr schade, aber nicht zu ändern. Nachdem wir unsere Gäste Inken und Claudia in Nassau abgesetzt haben, sind wir von den Bahamas nach Charleston in die USA gesegelt. In Charleston wird "NOW" für die jetzt anstehende Hurrikansaison untergebracht. Holly und ich sind wieder in Hamburg bzw. auf dem Weg dorthin. Wie es weiter geht, steht noch nicht fest. Auf jeden Fall wird es vorerst keine weiteren Reiseberichte geben.
Wir danken allen Lesern für die treue Begleitung und die vielen Grüße und Tipps, die uns unterwegs immer wieder erreicht haben, und wünschen alles Gute.
Samstag, 28. April 2012
Bahamas - 2. Teil und viel Landschaft
Nun
folgt also der zweite Teil unseres Törns mit unseren Gästen Claudia
und Inken, die Etappe von Shroud Cay nach Cape Eleuthera.
Auch Shroud Cay ist unbewohnt und besteht zum größten Teil aus Mangrovenwälder, die von Felsen umgeben und von Kanälen durchzogen sind. Das schauen wir uns mit dem Dinghi an. Von der windgeschützten Seite der Insel fahren wir in einen Kanal, immer schön gegen die Strömung, quer durch die Insel. Durch eine enge Durchfahrt mit ordentlich Strom gelangen wir auf die Luvseite der Insel. Hier brandet es ordentlich. Der Wind hat noch zugelegt. Wir spazieren am Strand entlang. Bei der Weiterfahrt im Kanal müssen wir immer wieder Sandbänke umrunden, manchmal den Außenborder hoch setzen, da es sehr flach ist. Auch hier muss man das „Wasser lesen“ können, wie es in den Revierführern heißt. Helltürkises Wasser ist flach, dunkelblaues Wasser ist tief, aber nicht das Grünblaue, da ist Gras auf dem Grund und Braunblaues sind meist Steine. Wir sind gespannt, wo wir aus dem Mangrovenwald wieder heraus kommen. Die Orientierung haben wir ein wenig verloren, da dieser Wasserlauf sich kreuz und quer durch die gar nicht so schmale Insel schlängelt. Die Masten der Yachten können wir schon längst nicht mehr sehen. Nur anhand der Strömung können wir erkennen, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen. An der windgeschützten Inselseite endet der Kanal und wir sind gar nicht weit entfernt von unserer Mooring. Das war jetzt schon ein bisschen spannend in der Mangrovenwildnis.
Am nächsten Tag wollen wir nun aber wirklich Richtung Süden. Die Windvorhersage scheint zu passen - Ost - Nordost. Diesmal soll es nur 30 Seemeilen nach Black Point gehen, hinter den Exuma-Inseln lang. In Black Point können wir einkaufen und endlich mal wieder ins Internet. Der Wind kommt aber erst mal aus Südost. Die Welle ist recht kurz und steil. Nix für „Now“. Wir machen keine Meile. Okay, Planänderung, wir gehen zur nächsten Insel Warderick Wells. Dort ist das Headquarter des Exuma Nationalparks und das soll auch recht schön sein. Es sind nur noch ein paar Meilen gegen an. Auch unter Motor kommen wir nur langsam vorwärts und bolzen zwei Stunden gegen an. Mangels Einkauf gibt’s dann eben Pfannkuchen zum Frühstück und abends Nudeln mit Soße.
In Warderick Wells bekommen wir über Funk vom Headquarter eine Mooring am Emerald Rock zugewiesen. Der nächste Tag bringt wieder ordentlich Wind. Wir bleiben und erkunden die Insel. Es gibt einige Wanderwege mit schönen Ausblicken. Wir melden uns im Headquarter, das nur aus einem kleinen Shop besteht. Postkarten gibt es, aber keine Briefmarken, da das „mailboat“ sowieso nicht vorbei kommt. Wir wandern durch skurrile Büsche und Mangroven. Es wirkt fast wie eine Wüste. Die Pflanzen müssen mit wenig Wasser, aber viel Salz zurecht kommen. Die Äste sehen total vertrocknet und tot aus, haben dennoch ein paar winzige Blüten oder Blätter. Oben auf dem Hügel gibt es „Blow wholes“. Löcher in den Klippen, die mit dem Meer verbunden sind. Wenn die Wellen gegen die Küste branden, bläst der Wind kräftig durch die Löcher, das einem die Mütze weg fliegt, wenn man rein guckt. Dann geht’s weiter zum Booboo Hill. Hier ist vor vielen Jahren ein großes Segelschiff gestrandet und man munkelt, dass in dem Heulen des Windes (boooo booooo) die Seelen der toten Seeleute zu hören sind. Die Yachties hinterlegen hier Strandgut verziert mit ihren Namen und bitten damit um gute Weiterfahrt. Claudia erstellt mit den auf dem Weg zur Verfügung stehenden Mitteln ein Schild für „Now“. Sie ritzt mit einem Stein die Buchstaben in einen anderen Stein. Schön, dass der Name so kurz ist.
Am späten Nachmittag gehen Claudia und Inken schnorcheln und kommen total begeistert zurück. Sie haben viele Fische und Hummer gesehen. Und sogar einen Hai, der vor ihnen auf dem Grund lag.
Die nächsten Tage bringen weiterhin Südost-Wind. Also streichen wir unsere Pläne in diese Richtung. Wir machen einen langen Schlag nach Eleuthera, einer Inselgruppe weiter im Nordwesten. Am südlichen Kap gibt es eine neue Marina, wo wir kurz vor der Dämmerung ankommen. Tolle, teure, neue Marina, aber leer. Außer uns liegen hier nur noch ein paar Motorboote. Der Hafen ist ausgelegt für Sportfischer, die auf dem Steg viele Tische zum Ausnehmen der Fische finden und Apartments rundum das Hafenbecken. Die Haie finden diese Tische auch und nehmen gern die Fischreste. Es sind Ammenhaie, die bis zu 4,5 m lang werden. Schon ganz imposante Tiere mit ihren breiten Köpfen und ihren langsamen, kraftvollen Bewegungen. Für eine Nacht in der Marina und einen Tank voll Wasser zahlen wir stolze 156,- Dollar. Wir verbringen einen Tag im Hafen, nutzen Waschmaschine und Trockner, gehen zum späten Frühstück Hamburger essen, können endlich wieder ins Internet und uns bei der schon besorgten Familie melden. Holly freut sich über viele Geburtstagsmails und kann endlich mal wieder über Skype telefonieren. Nachmittags fahren wir weiter in die nahe gelegene und kostenfreie Ankerbucht auf der Westseite Eleutheras vor dem Ort Rock Sound.
Auch Shroud Cay ist unbewohnt und besteht zum größten Teil aus Mangrovenwälder, die von Felsen umgeben und von Kanälen durchzogen sind. Das schauen wir uns mit dem Dinghi an. Von der windgeschützten Seite der Insel fahren wir in einen Kanal, immer schön gegen die Strömung, quer durch die Insel. Durch eine enge Durchfahrt mit ordentlich Strom gelangen wir auf die Luvseite der Insel. Hier brandet es ordentlich. Der Wind hat noch zugelegt. Wir spazieren am Strand entlang. Bei der Weiterfahrt im Kanal müssen wir immer wieder Sandbänke umrunden, manchmal den Außenborder hoch setzen, da es sehr flach ist. Auch hier muss man das „Wasser lesen“ können, wie es in den Revierführern heißt. Helltürkises Wasser ist flach, dunkelblaues Wasser ist tief, aber nicht das Grünblaue, da ist Gras auf dem Grund und Braunblaues sind meist Steine. Wir sind gespannt, wo wir aus dem Mangrovenwald wieder heraus kommen. Die Orientierung haben wir ein wenig verloren, da dieser Wasserlauf sich kreuz und quer durch die gar nicht so schmale Insel schlängelt. Die Masten der Yachten können wir schon längst nicht mehr sehen. Nur anhand der Strömung können wir erkennen, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen. An der windgeschützten Inselseite endet der Kanal und wir sind gar nicht weit entfernt von unserer Mooring. Das war jetzt schon ein bisschen spannend in der Mangrovenwildnis.
Am nächsten Tag wollen wir nun aber wirklich Richtung Süden. Die Windvorhersage scheint zu passen - Ost - Nordost. Diesmal soll es nur 30 Seemeilen nach Black Point gehen, hinter den Exuma-Inseln lang. In Black Point können wir einkaufen und endlich mal wieder ins Internet. Der Wind kommt aber erst mal aus Südost. Die Welle ist recht kurz und steil. Nix für „Now“. Wir machen keine Meile. Okay, Planänderung, wir gehen zur nächsten Insel Warderick Wells. Dort ist das Headquarter des Exuma Nationalparks und das soll auch recht schön sein. Es sind nur noch ein paar Meilen gegen an. Auch unter Motor kommen wir nur langsam vorwärts und bolzen zwei Stunden gegen an. Mangels Einkauf gibt’s dann eben Pfannkuchen zum Frühstück und abends Nudeln mit Soße.
In Warderick Wells bekommen wir über Funk vom Headquarter eine Mooring am Emerald Rock zugewiesen. Der nächste Tag bringt wieder ordentlich Wind. Wir bleiben und erkunden die Insel. Es gibt einige Wanderwege mit schönen Ausblicken. Wir melden uns im Headquarter, das nur aus einem kleinen Shop besteht. Postkarten gibt es, aber keine Briefmarken, da das „mailboat“ sowieso nicht vorbei kommt. Wir wandern durch skurrile Büsche und Mangroven. Es wirkt fast wie eine Wüste. Die Pflanzen müssen mit wenig Wasser, aber viel Salz zurecht kommen. Die Äste sehen total vertrocknet und tot aus, haben dennoch ein paar winzige Blüten oder Blätter. Oben auf dem Hügel gibt es „Blow wholes“. Löcher in den Klippen, die mit dem Meer verbunden sind. Wenn die Wellen gegen die Küste branden, bläst der Wind kräftig durch die Löcher, das einem die Mütze weg fliegt, wenn man rein guckt. Dann geht’s weiter zum Booboo Hill. Hier ist vor vielen Jahren ein großes Segelschiff gestrandet und man munkelt, dass in dem Heulen des Windes (boooo booooo) die Seelen der toten Seeleute zu hören sind. Die Yachties hinterlegen hier Strandgut verziert mit ihren Namen und bitten damit um gute Weiterfahrt. Claudia erstellt mit den auf dem Weg zur Verfügung stehenden Mitteln ein Schild für „Now“. Sie ritzt mit einem Stein die Buchstaben in einen anderen Stein. Schön, dass der Name so kurz ist.
Am späten Nachmittag gehen Claudia und Inken schnorcheln und kommen total begeistert zurück. Sie haben viele Fische und Hummer gesehen. Und sogar einen Hai, der vor ihnen auf dem Grund lag.
Die nächsten Tage bringen weiterhin Südost-Wind. Also streichen wir unsere Pläne in diese Richtung. Wir machen einen langen Schlag nach Eleuthera, einer Inselgruppe weiter im Nordwesten. Am südlichen Kap gibt es eine neue Marina, wo wir kurz vor der Dämmerung ankommen. Tolle, teure, neue Marina, aber leer. Außer uns liegen hier nur noch ein paar Motorboote. Der Hafen ist ausgelegt für Sportfischer, die auf dem Steg viele Tische zum Ausnehmen der Fische finden und Apartments rundum das Hafenbecken. Die Haie finden diese Tische auch und nehmen gern die Fischreste. Es sind Ammenhaie, die bis zu 4,5 m lang werden. Schon ganz imposante Tiere mit ihren breiten Köpfen und ihren langsamen, kraftvollen Bewegungen. Für eine Nacht in der Marina und einen Tank voll Wasser zahlen wir stolze 156,- Dollar. Wir verbringen einen Tag im Hafen, nutzen Waschmaschine und Trockner, gehen zum späten Frühstück Hamburger essen, können endlich wieder ins Internet und uns bei der schon besorgten Familie melden. Holly freut sich über viele Geburtstagsmails und kann endlich mal wieder über Skype telefonieren. Nachmittags fahren wir weiter in die nahe gelegene und kostenfreie Ankerbucht auf der Westseite Eleutheras vor dem Ort Rock Sound.
Shroud Cay |
Fast weißer Strand ... |
... und bizarre Felsen. |
Die Unterspülungen lassen sie wie Pilze aussehen. |
Spaziergang am Kanal in den Mangrovenwald. |
Steine mit Bewuchs unter Wasser. |
Conchmuscheln findet man häufig. |
Felsen umgeben die Insel Shroud Cay. |
Echse mit Kringelschwanz. |
Die Mangroven bei Niedrigwasser. |
Die enge Durchfahrt auf der Luvseite der Insel. |
Wir "parken" auf dem Strand ... |
... und machen einen Spaziergang. |
Emerald Rock vor Warderick Wells. |
Im Nationalpark Exumas liegt ein Walskelett. |
Wir wandern durch wüstenähnliche Landschaft. |
Bizarre Bäume. |
Ausblick zum Mooringfeld mit den anderen Yachten. |
Wir gehen den Hügel hinauf. |
Noch mal ein Ausblick auf die Yachten. |
Blow wholes. |
Die Löcher gehen tief in die Klippen hinein. |
Und es pustet heraus. |
Booboo Hill mit ... |
... vielen Schiffsnamen auf Strandgut. |
Ausblick nummer drei. |
Claudia erstellt ein Schild für ... |
... Now. |
Auf gute Weiterfahrt. |
Die Klippen an der Luvseite der Insel. |
Muschelsammlung, von Besuchern zusammengetragen. |
Marina Cape Eleuthera, wir sind fast allein. |
Sunset-Beach. |
Die Haie finden den Weg hierher. |
Sie warten auf Fischreste. |
Prächtige Exemplare dabei. |
Sonntag, 22. April 2012
Segelparadies mit Tücken - Teil 1
Wir
sind mittlerweile auf Spanish Wells im Nordwesten von Eleutherea.
Lange hatten wir keinen Internetzugang und sind mit unseren Blog
nicht auf Stand. Die vielen Fotos und Erlebnisse bringen wir nun kurz
nacheinander in zwei Berichten. Aber nun der Reihe nach.
Am
Gründonnerstag klingelt der Wecker noch in tiefer Dunkelheit. Es ist
fünf Uhr morgens. Wir fahren mit dem Dinghi in die Stadt. Da gibt es
keine richtigen Anleger. Wir nehmen einfach den ganz großen für die
Ausflugsschiffe. Das bringt uns später einen Anraunzer ein, aber
sonst hätten wir unseren Termin um 6.45 Uhr in der US-Botschaft
nicht geschafft. Wir treten an zum Interview für unsere Visa. Mit
vielen anderen Antragstellern durchlaufen wir die Kontrollen und
Sicherheitschecks. In einem großen Warteraum gibt es umlaufend
mehrere Schalter, die man nacheinander anläuft. Unterlagen abgeben,
bezahlen, Fingerabdrücke nehmen und das eigentliche Interview. Der
Ablauf ist streng geregelt und wird genauestens überwacht. Man
bekommt präzise den Stuhl zugewiesen, auf dem man sitzen soll und
wer in der Schlange stehend nicht sofort zu seinem Vordermann
aufrückt, wird sehr bestimmt darum gebeten. Zur Unterhaltung dürfen
wir uns die Morgenshows auf CNN ansehen.
Das
Interview geht dann ganz fix. „Wie kann das sein, dass hier zwei
deutsche Pässe vor mir liegen?“ fragt uns der Mitarbeiter. Wir
erzählen von unserem kurzfristigen Aufbruch und das wir es vorher
nicht geschafft haben. Ob wir unterwegs Ärger mit der Coastguard
hatten, will er wissen. Nein. Und ob wir das erste Mal in die USA
reisen? Ja. Okay, dann will er mal seinen Beitrag dazu liefern, dass
unsere Reise statt finden kann. Wir sollen am Nachmittag wieder
kommen und unsere Pässe mit den Visa abholen. Super, das geht ja
einfach. Gleich neben der Botschaft ist McDonalds und wir gönnen uns
erst mal ein Frühstück. Dort treffen wir viele andere Antragsteller
wieder und tauschen uns jetzt lachend und erleichtert über das
Visaverfahren aus. Holly philosophiert darüber, was wohl zuerst hier
ansässig war - die Botschaft oder McDonalds?
Ostersonntag
mit „Osterfrühstück“ - wir stoßen doch noch auf den „Easter
Bunny“, den Osterhasen, und etwas Oster-Dekoration. Außerdem gibt
es ein opulentes Brunch. Am Tag zuvor haben wir unsere Ankernachbarn
kennen gelernt und sie erzählen uns ganz begeistert von einem
günstigen Sonntags-Brunch im noblen Hotelkomplex „Atlantis“.
Klar, wir kommen mit. Mit dem Dinghi und immer Dietmar hinterher
fahren wir in die dazugehörige Marina. Dabei haben wir einen tollen
Blick auf die Anlage. Das Foyer des Hotels ist beeindruckend. Im
Untergeschoss gibt es riesige Fenster zu dem außen vor dem Gebäude
liegenden Aquarium. Und das reichhaltige Büfett ist super.
Gegen
Abend holen wir unsere Gäste Claudia und Inken vom Flughafen ab. Am
Ostermontag können wir trotz Feiertag einkaufen und uns für die
nächsten 10 Tage proviantieren, da es auf den kleinen Inseln keine
Möglichkeiten gibt. Abends verlassen wir Nassau und ankern vor der
nahe gelegenen Insel Rose Island. Für Claudia und Inken das erste
Bad in kristallklarem Wasser.
Am
nächsten Morgen kommt der Wind gerade noch richtig, so dass wir mit
einem Anlieger nach Allans Cay in die nördlichen Exumas aufbrechen
können. Die Sonne scheint und das Wasser präsentiert sich in
kräftigem Türkis. Genau wie auf dem Hinweg müssen wir die Yellow
Bank kreuzen und darauf achten, dass wir nicht über die flachen
Korallenköpfe fahren, die man jetzt bei hohem Sonnenstand sehr gut
erkennen kann.
Allans
Cay ist eine unbewohnte Insel, jedenfalls von Menschen unbewohnt, nur
viele kleine Echsen leben hier. Die Insel besteht aus mehreren
Felsen, die einen Ring bilden, so dass der Ankerplatz gut gegen
Schwell geschützt ist. Allerdings entstehen hier kräftige
Strömungen. Es gibt einen Tidenhub von ca. einem Meter. Gar nicht
soviel, meint der erfahrene Elbsegler, aber dennoch nicht zu
unterschätzen, da es an bestimmten Stellen mächtig gurgelt. So auch
an unserem heutigen Ankerplatz. „Now“ wird hin und her
geschaukelt. Aber wir haben den Anker ja gut eingefahren und sind
deshalb nicht beunruhigt. Gegen Mitternacht, wir wollen gerade in die
Kojen, rumpelt es ganz heftig. Raus! Was ist da los? Es ist
stockdunkel. Wo ist unser Nachbarlieger? Taschenlampe! Da ist kein
Schiff mehr neben uns, sondern ein Felsen! Sehr, sehr nah in
rauschender Strömung. Die Nachbarlieger liegen weit voraus. Der
Anker hält nicht, wir sind quer durch die Bucht geslippt. Weg hier!
Maschine an! Handscheinwerfer raus! Aber jetzt will der Anker nicht
raus. Offensichtlich hat er sich zwischen den Steinen verkeilt. Nach
mehreren Versuchen und mit voller Kraft voraus schaffen wir es dann,
den Anker zu lösen und diesen unattraktiven Platz zu verlassen. Wir
tasten uns aus dem Ring der Felsen heraus und gehen davor im
Windschatten erneut vor Anker. Hier liegen schon einige Schiffe. Wir
hatten das beim Ankommen gesehen. Der Rest der Nacht verläuft ruhig.
Wir haben nur mäßig Wind und hier keine Strömung. Zu viert haben
wir diese Situation gut gemeistert! Auf unsrer bisherigen Reise war
dies die kritischste Situation. Manöverkritik: Wir hatten in der
engen Bucht die Ankerkette kurz gesteckt. Wahrscheinlich hat das bei
Hochwasser nicht mehr gereicht, der Anker ist ausgebrochen und wir
sind langsam mit der Strömung versetzt worden. Was man an Bord
überhaupt nicht merkt! Dann hat der Anker sich in den Steinen
verkeilt und wir sind hängen geblieben. Das war das Rumpeln, was wir
hörten. Das Schiff ist zum Glück nirgends angestoßen. MERKE: Meide
Ankerplätze mit viel Strömung, auch wenn andere Schiff da schon
liegen, und gebe IMMER 10fache Kettenlänge (bezogen auf die
Wassertiefe), von HOCHWASSER ausgehend!
Am
nächsten Morgen ist wenig Wind. Wir bleiben. Heute steht
Dinghi-Fahrschule für unsere Gäste auf dem Programm. Die Handgriffe
sind schnell gelernt und wir machen einen Ausflug an den Strand zu
den Iguanas. Echsen, die einen guten Meter lang werden können. Sie
sind sehr zutraulich und kommen auf einen zu, da sie häufig von
Touristen gefüttert werden, was eigentlich nicht empfehlenswert ist,
da sie aggressiv werden, wenn sie mal nichts bekommen. Wir halten
Abstand und sind dennoch von diesen Urviechern fasziniert.
Der
nächste Tag bringt absolute Windstille. Wir brauchen Wasser und
motoren zur nächsten Insel Highbourne Cay. Dort gibt es eine sehr
schicke Marina. Außerdem hoffen wir auf Internetempfang. Denn unser
Pactor (Gerät, mit dem wir per Funk mailen können) funktioniert
nicht. Er ist im Moment unsere einzige Möglichkeit den Wetterbericht
zu bekommen. Die aktuellen Frequenzen sind nicht eingestellt. Die
Aktualisierung bekommt man per Mail, aber genau das funktioniert
nicht. Wir hören zwar auch den Funk-Wetterbericht, aber der ist sehr
leise, mit viel Rauschen und auf englisch. Das führt dazu, dass wir
nur einzelne Brocken mitbekommen. Das WiFi-Netz der Marina ist
schwach, daher dürfen es nur Gäste nutzen, wozu wir als
Wassertankende nicht zählen. Die Liegegebühren sind uns zu hoch.
Also tuckern wir weiter zur Insel Norman Cay, dort soll es laut
Revierführer eine Bar mit Internetzugang geben. Dort vor Anker
liegend müssen wir aber erst einmal Hollys Geburtstag feiern - mit
einer Schwarzwälder Kirschtorte! Anschließend fahren wir zum Strand
und machen uns auf den Weg in die Bar. Normans Cay war früher mal
ein berühmt-berüchtigter Drogenumschlagplatz. Die Landebahn für
Flugzeuge stammt wohl aus dieser Zeit und wird heute noch genutzt.
Wir finden die Bar. Holly lädt uns zum Geburtstagscocktail ein. Und
WiFi? Sorry, die Antenne hat der Hurrikan im letzten August
weggeweht. Na gut, konzentrieren wir uns aufs Trinken.
Mit
Claudia und Inken haben wir uns einen langen Nachttörn Richtung
Süden nach Conception Island vorgenommen - das haben wir sooft als
Tipp von anderen Seglern gehört. Der Wind hat aufgefrischt und kommt
mehr aus Südost als vorhergesagt. Nicht besonders gut für uns, denn
das ist unsere Richtung. Na, vielleicht dreht er ja noch. Außerdem
ist unser GPS ausgefallen. Wir können auf den elektronischen Karten
nicht mehr automatisch sehen, wo wir gerade sind. Wir haben ein
Hand-GPS, dass unsere Koordinaten angibt, die wir dann in die Karte
übertragen und damit unseren Standort bestimmen. Die terrestrische
Navigation anhand von Landmarken und Seezeichen ist beschränkt. Hier
auf diesen flachen Pfannkuchen-Inseln gibt es kaum Landmarken und
Seezeichen sind nicht vorhanden. Egal, es geht auch ohne. Wir starten
gegen Mittag und müssen als erstes die enge Durchfahrt zwischen den
Inseln Normans Cay und Shroud Cay durchfahren. Da kommt das
Ruderblatt hoch ohne das wir aufgelaufen sind. Ein Schlauch des
Hydrauliksystems hat sich gelöst. Okay, Anker fallen lassen und den
Schlauch wieder anbauen. Außerdem das ausgelaufene Hydrauliköl in
dem Schacht ganz achtern hinter der Achterkabine aufwischen.
Offensichtlich haben wir am Morgen zu viel Druck auf das System
gegeben. Dann mal weiter. Vor der engen Durchfahrt vertun wir uns nun
tatsächlich und laufen im flachen Wasser auf. Das Ruderblatt kommt
wieder hoch. Wieder rutscht der Hydraulikschlauch von dem Anschluss.
Eigentlich gibt es dafür eine Sollbruchstelle. Na denn: Ankern,
reparieren, aufwischen, weiter. Nun ist es mittlerweile später
Nachmittag und der Wind hat immer noch nicht gedreht. In der
Durchfahrt steht eine ordentliche Brandung und wir streichen den Plan
nach Süden zu segeln. Statt dessen laufen wir die nächste Insel
Shroud Cay an. Dort finden wir einen schönen Platz und machen an
einer Mooring fest.
Dieses
Segelparadies ist wirklich wunderschön, die Farben des Wassers sehr
beeindruckend, das Wetter meistens schön warm, aber es hat seine
Tücken.
Unsere Route: Nassau - Exumas - Eleuthera |
Wir haben den Osterhasen gefunden! |
Osterdekoration an Bord. |
Mit dem Dinghi ins "Atlantis". |
Perspektive aus dem Dinghi. |
Dietmar kennt den Weg vorbei an den Motoryachten. |
Hotelfoyer "Atlantis", an den Säulen rinnt Wasser herunter. |
Blick ins Aquarium vom Untergeschoss aus. |
Ankern vor Rose Island und Badezeit. |
Blick zurück nach Nassau. |
Inken |
Holly |
Bärbel |
Claudia |
"Now" schiebt durch Türkis - auf zu den Exumas! |
Schatten des Schiffes auf dem Grund, 4-5 m tief. |
Bärbel sitzt im Bugkorb und achtet auf ... |
... Korallenköpfe, die sehr flach sein können. |
Allans Cay - Dinghi-Ausflug |
Kräftige Strömung an manchen Stellen. |
Schöne Strände mit ... |
... eigenwilligen Bewohnern. |
Iguanas. |
Skepsis ist angebracht. |
Bei diesen Urviechern. |
Türkises Wasser und heller, feiner Sand. |
Kleine Conchmuschel. |
Weiter geht´s. |
Dunst und Windstille am nächsten Morgen. |
Wir sehen unsere Ankerkette in Schleifen auf dem Grund, ca. 5m tief. |
Hollys Geburtstag an Bord. |
Natürlich mit Torte. |
Danach auf zum Strand. |
Aha, hier geht´s zur Bar. |
Und zum Airport. |
Tatsächlich ist die Betonpiste eine Landebahn. |
Freiluft-Hangar. |
Eingang zur Bar. |
Auf dem Rückweg zum Schiff. |
Es ist absolut windstill. |
Now |
Und ihr Schatten auf dem Grund, ca. 2,5 m tief. |
Noch mal Schatten, diesmal der Bug mit Ankerkette. |
Hier hinten ist das Hydrauliköl ausgelaufen. |
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